...Wir sind dann mal weg (WIR- das sind Silke mit Nadir und Tamara mit Balito)
Es war eine spontane Entscheidung, am Landeslehrwanderritt teilzunehmen, da ich den Ritt bereits vor 10 Jahren das erste Mal mitgemacht habe. Die Begeisterung für das Wanderreiten hielt an und so
kam es auch, dass ich weitere Vereinsmitglieder dafür begeistern konnte. Somit nahmen Dana, Markus und Saskia im Januar diesen Jahres am Theorieseminar in Altleiningen teil, da die Theorie die
Voraussetzung für die Teilnahme am Praxisteil in Womrath ist. Meine Reitbeteiligung, Tamara, hatte bereits vor einigen Jahren an dem Theorieseminar teilgenommen, so dass mir die Idee kam,
gemeinsam mit Tamara an dem Ritt teilzunehmen. Fehlte uns nur noch ein Pferd, und da Familie Gauch für das Geländereiten noch fleissig üben möchte, hat sich Tamara Gauch bereit erklärt, Ihren
Balito für den Lehrwanderritt zur Verfügung zu stellen. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken.
Anschließend wurden unsere beiden Kameraden fleissig trainiert und für den Ritt fit gemacht; insbesondere für Balito war es eine große Herausforderung, da Balito bisher noch nicht an einem Wanderritt teilgenommen hat.
Endlich geht es los. Tamara und ich sind am Freitag um 9.30 Uhr bei sonnigem Wetter mit unseren Pferden und der Ausrüstung in den wunderschönen Hunsrück gefahren. Nach 2 Stunden haben wir den Bauernhof von Helmut und Regina erreicht und werden herzlich empfangen. Da wir das schöne Wetter in den Hunsrück mitgenommen haben, entschließen wir uns, einen kleinen Ausritt zu machen, damit auch die Pferde nach der Fahrt noch ein wenig Bewegung haben und die schöne Umgebung kennenlernen können. Ruth, eine der Rittführer begleitet uns, damit wir uns nicht verreiten in dem unbekannten Gelände. Die beiden Jungs genießen den Ausritt, entspannen sich und sind voller Lebensfreude und Neugier, hochmotiviert und lauffreudig ;-).
Anschließend baue ich für Nadir ein Paddock auf, Balito bekommt seinen Platz im Stall. Beide sind jedoch nicht alleine, da sowohl auf der Wiese als auch im Stall noch viele andere Wanderreiterkameraden untergebracht sind.
Nachdem alle Wanderreiter eingetroffen sind, findet die Begrüßung und die Rittbesprechnung statt. Die Strecke muss sich jeder in die Karte einzeichnen; es sind ca. 30 km. Am heutigen Anreisetag müssen wir die Pferde mit Gepäck vorstellen und anschließend auf einer großen Wiese vorreiten. Hier wird geprüft, ob jeder Reiter in der Lage ist, sein Pferd in allen Grundgangarten zu reiten, ob das Pferd anbindesicher und verladefromm ist. Anschließend findet die Voruntersuchung durch den Tierarzt statt. Hier wird der Pferdpass mit allen erforderlichen Impfungen geprüft, das Pferd wird untersucht. Speziell die Atmung, Sehnen, Rücken, Beine. Anschließend vorführen im Schritt und Trab. Alles wird in eine Checkliste eingetragen, da es nach dem Ritt eine Nachuntersuchung gibt, ob die Pferde weiterhin reittauglich sind. Auch diese Aufgaben und die Tierarztkontrolle meistern Nadir und Balito mit Bravur. Natürlich haben Balitos Gangarten, Pass und Tölt, zur Ver- und Bewunderung unter unseren Mitreitern beigetragen. Anschließend wird gefüttert und wir bekommen ein leckeres Abendessen von Regina im Reiterstübchen serviert. Müde, aber zufrieden fallen wir in unsere Betten, da es am Samstag um 7.00 los geht; Pferde füttern, Reiterfrühstück, Putzen und Satteln. Wir sind in 3 Gruppen eingeteilt und starten zeitversetzt. Tamara und ich durften gemeinsam in eine Gruppe und Nadir und Balito sind von nun an unzertrennlich. Am Anfang herrscht noch leichte Unruhe in der Gruppe und wir versuchen, gemeinsam mit unserem Rittführer Manfred, die geeignete Reihenfolge zu finden. Vor uns sind somit 2 Reiter, Tamara und ich dazwischen und hinter uns der Rittführer und die übrigen Mitreiter. Insgesamt sind wir 7.
Nadir erinnert sich wohl sofort an den Alpenritt und gibt sein Bestes, Balito beruhigt sich sehr schnell und ordnet sich brav ein; auch wenn beide unzertrennlich sind, ist das nebeneinander
reiten nur möglich, wenn Balito nicht versucht, Nadir zu überholen; das geht gar nicht und Nadir fängt gleich das trippeln an, wenn Balito aufholt. Der Trab ist rasant und entspannt die Pferde
und der Galopp bleibt ein Versuch, da es in der Gruppe doch zu schwierig ist. Rücksicht ist hier das oberste Gebot, damit sich jeder wohl und sicher fühlen kann.
Die Strecke ist super und mit vielen kleinen Hürden gespickt, so dass wir alle viel lernen. Straßenüberquerung in der Gruppe, sowohl viel befahrene Straßen als auch Landstraßen, unwegsames
Gelände wg. Baumbruch, Wasserdurchquerungen. Und die Wasserdurchquerungen haben es in sich, da teilweise steile Einstiege und sumpfig, Äste im Weg, rutschig...und Balito traut sich erst mal
nicht. Nadir geht mutig voran und merkt am anderen Ufer, dass sein Kamerad fehlt- das geht ja überhaupt nicht und so lösen wir das wie "Pickeldi und Frederick"- Nadir wird zu Pickeldi und Balito
zu Frederick und dann heißt es: Komm mit, und Pickeldi ging mit Frederick nicht nach Hause, sondern durch das Wasser ;-)))))). Das Lob der Rittführer war uns damit sicher. Die 4.
Wasserdurchquerung hat Balito ganz mutig alleine gemeistert.
Natürlich kam das leibliche Wohl für Pferd und Reiter während dem Ritt nicht zu kurz. Nach 4 Stunden gab es für uns eine deftige Gulaschsuppe im Wald und die Pferde hatten vorher Ihre Pause zum Grasen. Gut gestärkt geht es somit Richtung Heimat, wo uns leckerer Kuchen und Kaffee erwartet. Die Pferde wurden versorgt und so bleibt auch uns genug Zeit, für eine wohltuende Dusche und ein wenig ausruhen, bevor wir ein leckeres Abendessen von Renate bekommen. Es gibt Braten, Kartoffeln, Salat, Gemüse und Nachtisch. Alles super lecker und eine Wohltat, nach so einem langen Ritt. Am späten Abend schauen alle Gruppen mit Ihren Rittführern nochmal nach den Pferden, ob es allen gut geht und dann können wir auch in unsere Betten. Schade, dass dieser tolle Reittag doch so schnell vorbei war; es war ein unvergessliches Erlebnis.
Am Sonntag nach dem Frühstück ist die Nachkontrolle der Pferde durch die Rittführer und alle sind wohlbehalten. Die gute Kondition der Pferde wird anerkannt und gelobt; wir erhalten somit alle unser Zertifikat, für die erfolgreiche Teilnahme an dem Landeslehrwanderritt 2011.
Tamara und ich machen noch einen kleinen Ausritt und reiten zu der Furt, die Balito ganz alleine durchquert hat; auch heute kein Problem mehr und so kehren wir nach fast 2 stündigem Ritt zurück und machen uns fertig für die Heimreise. Die Fahrt dauert 2 Stunden und wir sind gesund und munter in Mannheim angekommen.
Und eines steht fest: Nächstes Jahr sind wir wieder dabei ;-))
Tolle Bilder gibt es HIER!